- Immundefekt
- Im|mun|de|fekt, der (Med.):
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Immundefekt,angeborene oder erworbene Schwäche der Immunabwehr. Ein physiologisches Immundefekt besteht während der Neugeborenenperiode und im Alter. Die primären Immundefekte sind Folge einer Entwicklungsstörung des Immunsystems. Sie können lymphozytäre Stammzellen (z. B. bei schwerer kombinierter Immundefizienz mit dem Fehlen aller Lymphozyten), T-Lymphozyten (z. B. bei fehlender Anlage des Thymus), B-Lymphozyten (z. B. bei Agammaglobulinämie, Abwesenheit von Immunglobulin im Blut) aber auch die unspezifischen Abwehrzellen wie Granulozyten (z. B. bei angeborener Agranulozytose), Monozyten oder das Komplementsystem betreffen. Die sekundären Immundefekte (erworbene Immundefekte) werden durch Erkrankungen (z. B. bösartige Tumoren, v. a. Leukämie, Aids) oder Krankheitsprozesse, die zu starkem Eiweißmangel führen, hervorgerufen. Sie treten auch bei radioaktiver Bestrahlung und während der Behandlung mit zytostatischen oder immunsuppressiven Arzneimitteln (Immunsuppression) auf. Vorübergehende Immundefekte kommen nach Virusinfektionen, schweren Verletzungen und großen operativen Eingriffen vor.* * *
Universal-Lexikon. 2012.